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"Magie der Wellen"

für
Helga Christine Leohold
Künsterlin   -  † 26.12.2011

Helga Christine und ich haben uns im Rahmen der Erstellung Ihrer - Website kennen und schätzen gelernt.  Immer wieder erstaunt war Helga Christine, dass ich Ihre Vorstellungen in Bezug auf die Darstellung Ihrer Werke in die Website ohne große Worte umsetzen konnte.

Wir hatten noch einiges für die Website geplant ... schließlich endete ihr Leben viel zu früh ...

Bei einem letzten Besuch unterhielten wir uns über meinen geplanten Urlaub auf Rügen. Helga Christine selbst, war eine leidenschaftliche Besucherin der Insel und gespannt auf meine zahlreichen Filmaufnahmen von Wellen, Strand und Meer . . .

Elke E. Kaeding

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Memorandum

"As Sombrinhas" – Schattenspiele
26. Juni – 30. Oktober 2011

Eine letzte Ausstellung in der Galerie „Alte Beeke“ in Syke-Okel von
Helga Christine Leohold

In den letzten Jahren entstanden Zeichnungen nach bewegten Schattenbildern von Zweigen eines Baumes auf weißem Karton in der Sonne. Die Nachzeichnung davon legt die Umrisse fest und beruhigt die Linie, ähnlich denen einer topografischen Karte.

Mit den daraus entstehenden Zeichen arbeitete und experimentierte Helga Christine Leohold.

In ihrer letzten Ausstellung zeigt sie u. a. eine Sammlung von Fotos zum Thema Schatten, die zu ihrer Arbeit beigetragen hat. Dabei sind auch übermalte Fotos, die den Schatten in neuem Licht zeigen.

Natürlich zeigt sie Zeichnungen von Blätterschatten und die Nachzeichnungen davon, und das, was davon in ihre Malerei eingegangen ist. Ein Schwerpunkt der Ausstellung liegt auf einem Text über den „Schatten und die Kunst“, der begleitet wird von einem Video, das das lebendige Schattenspiel der großen alten Weide vor dem Atelier zeigt.

 

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Der Schatten und die Kunst


Gelesen anlässlich der Vernissage „As Sombrinhas“  - 26. Juni 2011
Helga Christine Leohold


Die Kunst ist wie der Schatten: ein flüchtiges Nichts, das kaum, dass es erschienen ist, schon wieder die Richtung wechseln und verschwinden kann, als wäre es nie da gewesen.


Und doch war es da.


Und es war auch nicht Nichts.


Denn, wenn wir einem von beiden begegnen, berühren sie uns.


Wir freuen uns vielleicht über ein schattiges Plätzchen als Schutz vor der Hitze und der gleißenden Helligkeit der Sonnenstrahlen.


Genauso können wir uns freuen über ein inspirierendes Kunstwerk, dass den grauen Alltag heller macht, uns das Leben und seine Gesetze zeigt und das Bewusstsein weiten und befreien kann.


Oder wir bekommen Angst, weil wir mit dem Schatten auch den dunklen Ecken in uns selbst begegnen können. Vielleicht erkennen wir nur nicht, um was es sich gerade handelt. Der Schatten ist – genau wie die Kunst - manchmal mehr Schein als Sein. Dann irritiert uns ein unbekannter Schatten genauso, wie uns ein gutes Kunstwerk irritieren kann, weil es den Blick in eine ungewohnte Richtung lenkt, in der wir uns noch nicht auskennen.


Wir können das nicht verhindern.


Wir können es eher nutzen, wenn wir wach bleiben wollen für unsere Umgebung und das, was sich in ihr und in unserem Leben tut.


Schatten und Kunst erscheinen nur im Licht.


Der Schatten im Sonnenlicht – die Kunst im Licht des bewussten Geistes.


Und je heller das Licht ist – desto tiefer ist der Schatten – desto klarer die Kunst.

 

Der Schatten und die Kunst: gelesen anlässlich der Vernissage „As Sombrinhas“  - 26. Juni 2011


Plinius der Ältere, der irgendwann in den Jahren 23 bis 27 nach Christi geboren wurde, erzählt uns von einer jungen Frau aus Korinth, die bald von Ihrem Geliebten für längere Zeit verlassen werden sollte. Ob er zu einer Handelsreise  aufbrach oder zu einem kriegerischen Einsatz, ist nicht von Belang.


Als sie sich voneinander verabschieden  mussten, bat sie ihn um einen kleinen Gefallen.


Sie stellte eine Kerze hinter seinen Kopf, so dass sich sein Profil an der Wand abzeichnete.  Dann zeichnete sie den auf die Wand fallenden Schatten  nach.


So hatte sie sein Abbild als Andenken bei sich für die Zeit der Trennung.


Als er nun los gefahren war, vertiefte sie sich jeden Tag von Neuem in ihrer ganzen Verliebtheit und Sehnsucht in die Betrachtung seines Abbildes, und sie freute sich von Tag zu Tag mehr daran. Alle Wünsche, Träume und Gedanken in dieser Zeit teilte sie mit diesem Bild, und wünschte und dachte und träumte immer weiter und war ganz glücklich dabei.


Der Ausgang der Geschichte wird in 2 Versionen erzählt:


1. Der Geliebte überlebte seine Reise entweder nicht oder er fand in den Armen einer anderen in einem fernen Land sein Glück. Jedenfalls kehrte er nie zurück. Sie aber bemerkte das kaum, weil sie sich mit seinem Bildnis so wunderbar unterhalten hatte.


In der 2. Variante  kehrte der Jüngling nach Monaten der Abwesenheit voller Freude auf seine Geliebte zurück, und muss entsetzt feststellen, dass sie mit ihm gar nichts mehr zu tun haben will, weil sie in seinem Bild ein Ideal gefunden hatte, dem er nicht mehr gewachsen war.


Für Plinius d. Ä.  spiegelt diese Geschichte den Beginn der Kunst wieder.


So flüchtig Schatten und Kunst also sind, so ausdauernd und intensiv können sie uns in Besitz nehmen. Sie sind fest mit allem verwoben und halten unser Leben in einer richtigen Spur, wenn wir das zulassen.

 

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grafik temporär vergänglich - copyright elke elisabeth kaeding

Die Zeit wird zu einem stillen Begleiter für die Menschen, die Frieden mit sich selbst gefunden und das Wesen der Sterblichkeit begriffen haben.

collage temporär - vergänglich, copyright elke elisabeth kaeding

collage temporär - vergänglich, copyright elke elisabeth kaeding

collage temporär - vergänglich, copyright elke elisabeth kaeding

Glücklich ist, wer die Zeit als kostbaren Besitz begreift, in Erinnerung daran jeden Moment des Lebens auszukosten, ohne ihn für selbstverständlich zu nehmen.

 

fotografie temporär - vergänglich, copyright elke elisabeth kaeding

Memorandum
Helga Christine Leohold

Das schönste Denkmal,
das ein Mensch
bekommen kann,
steht in den Herzen der Mitmenschen.

Albert Schweitzer